Montag, 17. Juni 2013
April /Mai 2013 : Papierkram über Papierkram
Das Grundstück war also "gekauft", der Hausvertrag unterschrieben, es konnte also losgehen... oder nicht?

Es kam ein Berg von Emails, Papierkram und Telefonaten auf uns zu:
-> Die Grundschuld fürs Grundstück musste eingetragen werden -> 2-3 Wochen Wartezeit, bis die Bank eine Bestätigung dafür kriegt. Vorher bezahlt sie das Grundstück nicht.
-> Die Baugenehmigung musste beantragt werden. Dazu werden von uns die Baupläne und anderer Kram durch unseren Bauberater bei der Baubehörde eingereicht. Zum Glück sind wir im Bebauungsplan und die Bearbeitung dauert somit nur 4 Wochen )
-> Als die Baugenehmigung da war, mussten wir die Baubeginnsanzeige abgeben. Natürlich spätestens eine Woche vor Baubeginn. Da muss man an seinen hellseherischen Fähigkeiten gut arbeiten, denn wann angefangen werden sollte, konnte mir ja keiner sagen. Deswegen gaben wir sie mal provisorisch ab und nahmen den 22.5 als Baubeginn an.... Ein Monat zu früh als gedacht :-D
-> Vor Baubeginn mussten der Baubehörde zudem noch die Statik und der Wärmeschutznachweis eingereicht werden. Also folgten ca. 20 Anrufe bei der Hausbaufirma, damit diese endlich die Unterlagen fertig machten und einschickten.



März 2013 : Unser wunderschönes Grundstück
Wir waren eigentlich schon seit Januar 2013 auf der Suche nach einem Grundstück. Wir hatten schon ein paar Gemeinden eingegrenzt, die in Frage kamen, und suchten nun nach Anzeigen im Internet, Grundstücke der Gemeinden und Städte.

Für uns war eines wichtig : Es sollte ruhig aber gut angebunden liegen. Also Dorf mit Anbindung, aber in der Nähe, da ja auch unsere Eltern hier in der Gegend wohnen.

Was mich am meisten überraschte : Unser Grundstück, das von Privat durch einen Makler inklusive Maklercourtage verkauft wurde, war günstiger als die "gleichen" Grundstücke in dem selben Gebiet, die aber von der Stadt verkauft wurden. Abgesehen davon, waren alle "städtischen" Grundstücke schon reserviert.

Wir fuhren zum Grundstück um mal die Atmosphäre da zu schnuppern. Das ist echt ein wichtiger Punkt. Nur so kann man Lichtverhältnisse, Geräuschkulisse, Umgebung und "wie es da so riecht" rausfinden. ( Mit Kläranlagen muss man aufpassen :-D)

Unser Grundstück liegt ca. 500 m Luftlinie von einem See entfernt. Für uns ein wunderbarer Aspekt, da wir die Natur und Spaziergänge lieben. Für unser Grundstück leider etwas von Nachteil, da das Grundwasser dadurch gerne mal höher liegt. Aber wir spekulierten noch, dass es wohl nicht so schlimm werden würde...^^



Februar 2013 : Finanzierung oder das liebe Geld....
Nachdem wir uns nun entschieden hatten, mit Exzellent Massivhaus zu bauen und der Preis für unser Traumhaus und fürs Grundstück feststand, suchten wir nach einer Finanzierung. Die Firma war so nett uns einen unabhängigen Finanzdienstleister zur Seite zu stellen.
Nach einem Gespräch wurde die die monatliche Belastung und die monatlichen Ausgaben berechnet, es sollte zudem ein KFW 70 Kredit und die KFW Wohnraumförderung in Anspruch genommen werden. Mehrmals wurde uns zugesichtert, dass die Finanzierung für unseren Rahmen gar kein Problem darstellt.

Nun kamen plötzlich die ersten Absagen der Banken. Keiner konnte erklären warum diese uns absagten. Doch gleichzeitg drückte auch noch ein anderer Schuh :
Da wir dem Makler die Zusage fürs Grundstück gegeben hatten, wollte dieser einen Notartermin schnellstmöglich ansetzen. Nur ohne Finanzierungszusage kein Kaufvertrag fürs Grundstück.
Der Makler war böse. Unser Bauberater konnte ihn mit Engelszungen umstimmen, Frist für den Notartermin zu verlängern.

Da ich den "unabhängigen Finanzdienstleistern" nicht mehr so vertraute, ging ich zu unserer Hausbank, ließ dort alles durchrechnen und wir bekamen endlich unsere Finanzierung. Und bei diesem Zinstief auch noch zu super Konditionnen.

Hier mal kurz worauf man bei so einer Finanzierung achten sollte:
-> Effektivzins beachten : Das ist der Zins mit allen Gebühren, die die Bank sonst noch so einfordert.

-> kostenlose Sondertilgungsmöglichkeit : 5 oder 10 % der Gesamtsumme im Jahr sollte man extra tilgen dürfen ( Man spart ja doch was an und kann somit die Bank um ihre Zinsen bringen)

-> Bereitstellungszinsen : am besten 12 Monate keine. Da man den ganzen Betrag ja nicht aufeinmal abruft und Verzögerungen im Bau quasi Pflicht sind, sollte man da aufpassen

->Wann fängt man an zu zahlen? Ganz wichtiger Punkt, denn man zahlt meist noch ein Jahr Miete und dann schon zusätzlich Raten kann ziemlich hart werden. Manche Banken bieten die Möglichkeit erst später mit der Zins/Tilgungsrate zu beginnen.

-> Absicherung : Risiko- Lebensversicherung sind quasi Pflicht für die Bank. Diese werden meist mitabgeschlossen. Auch da schwanken die Preise. Die Versicherung der Bank muss nicht unbedingt die günstigste sein. Man darf sehr wohl auch eine andere Versicherungsgesellschaft aufsuchen^^

-> Die Finanzierungszusage : Die eigentliche richtige Zusage ist nur! der Darlehensvertrag. Wenn man den in den Händen hält, kann man definitv sagen, dass man den Kredit kriegt. Alles andere ist unverbindlich und man kann schon mal blöd dastehen, wenn man das Grundstück bereits gekauft und die Bank dann doch abwinkt.



Juni 2013 :Es geht los!
Der Bagger rollt an

Nach unermüdlicher Rumtelefoniererei geht es nun endlich los! Der Bagger rollt an und kratzt Donnerstagabend um 5 Uhr noch das meterhohe Gras und etwas Erde und Schotter weg. Man erkennt bereits die Umrisse der Baugrube. Am nächsten Tag wird die Grube fertig ausgebuddelt. Der Tiefbauer verspricht Bauzäune aufzustellen und am darauffolgenden Montag die Schotterschicht einzubringen.
Klingt alles sehr gut, dann kann man ja beruhigt ins Wochenende starten... Oder?

Am Samstag Morgen, halb 8, ruft der Teifbauer auf meinem Handy an... und beschwert sich: " Warum haben Sie denn die Pumpe nicht laufen? Meine Leute stehen hier und wollen den Schotter einbringen und es stehen 10 cm Wasser in der Grube!"
Nunja, da wir am Freitag Abend abgepumpt hatten, und es erst am Montag weitergehen sollte, wollten wir am Samstag Abend und Sonntag Abend die Pumpe wieder anschmeißen. Und woher plötzlich dieser Sinneswandel des Tiefbauers, doch am Samstag arbeiten zu wollen? O-ton: "Ich hab doch noch etwas Schotter in meinem Lager gefunden." ( Etwas Schotter waren in diesem Fall 3 LKWs voll...)

Dann sind wir also ab zur Baustelle, Wasser abpumpen. Nach 2 Stunden konnte man dann auch weiterarbeiten. Nur ruft der nette Tiefbauer wieder an und meint, er müsse uns die 2 Extra-Stunden für seine Arbeiter in Rechnung stellen.
Man stelle sich vor, wie ich abwechselnd rot und weiß wurde und unschöne Dinge dem Mann an den Kopf warf.
Letzendlich sollte er es mit unserem Bauleiter klären, schließlich hatten ja nicht wir ihn beauftragt.

Immerhin hatten wir nun 30 cm Schotter in der Grube und das Grundwasser war somit nicht mehr sichtbar. Nur der Schotter stand etwas durchfeuchtet dar, doch die Pumpe lief sofort, wenn das Wasser bis unter die Schotterschicht anstieg.



Februar 2013 : Fertighaus - Verlockung oder Täuschung?
Ich und mein Mann kamen eines Tages zu dem Entschluss, dass wir Miete zahlen doof finden. Da wir ein Haus einer Eigentumswohnung vorzogen, ging es auch schon los mit der Ideensuche.
Das Internet gibt soviele Ideen her, nur eines nicht : Preise. Man versuche mal eine Hausbaufirma zu finden, die einem konkrete Preislisten für ihren Rohbau /ihre Standardausstattung bzw. Leistungskataloge online zur Verfügung stellt. Nichts da. Mühselig muss man etliche Frimen kontaktieren und um Infomaterial betteln, das wiederum keine Aussage zu Preisen macht.
Nach einer Flut bunter Bildchen machten wir uns in das Deutsche Fertighauscenter auf um uns von den Vorzügen der Fertigbauweise überzeugen zu lassen.
Da Freunde von uns bereits mit einer sehr bekannten Fertighausfirma gebaut hatten und es seeeehr beeindruckend war, wie ein ganzes Haus von heute auf morgen da stand, begaben wir auch uns in die Fänge dieser Firma.

Da wir hier leider etwas unprofessionell beraten wurden ( Extrakosten, Nebenkosten wurden nur auf Nachfrage erwähnt, jedes Detail musste man dem Berater aus der Nase ziehen...) wollten wir noch andere Angebote einholen.

Letzendlich überzeugte uns ein Massivbau- Generalunternehmer aus Nord-Rhein-Westfalen, da dieser ein sehr ausführliches Leistungsverzeichnis hatte und eine gute Preiskalkulation bot.

Schon kam auch ein Treffen mit dem regionalen Bauberater der Firma zustande, der uns unseren Grundriss nach unseren Vorstellungen zusammenstellte (Was im Preis inbegriffen war).

Ob man ein Fertighaus oder ein Massivhaus baut, ist jedem selbst überlassen, es gibt genug Vor- und Nachteile auf jeder Seite. Die Baufirma macht allerdings den Unterschied.